Im Jahr 2006 feierte der ev. Bläserchor sein 60. Bestehen

Am 16.7. fand ein Festgottesdienst in der ev.Kirche in Neckarsteinach statt. Dieser Festgottesdienst war der Abschluss eines Probenwochenendes mit Landesposaunenwart Frank Vogel, der diesen Festgottesdienst auch musikalisch leitete.

Vom 29.9. bis 3.10 besuchte der ev.Bläserchor unsere Partnerstadt Grein an der Donau und gab dort in der kath. Stadtkirche am 1.10. um 17:00 ein Konzert. Am 2.10. spielte der Bläserchor in der Stiftskirche in Melk.

Am 8.10. um 17:30 fand ein Jubiläumskonzert in der ev. Kirche Neckarsteinach statt.


Festgottestdienst 16.07.2006

Strahlend wie der sommerliche sonnige Sonntagvormittag präsentierten sich junggebliebene und junge Bläserinnen und Bläser unter der Leitung von Landesposaunenwart Frank Vogel. Sie zeigten einmal mehr ihr Können durch wunderschöne Vorspiele zu bekannter geistlicher Literatur und verspielte neue Varianten auch weltlicher Klänge, so auch das Lieblingslied der Jungbläser „Pomp and Circumstances“ 

Pfarrerin Rink erinnerte an das Gründungsjahr 1946 und die beiden jahrzentelangen Leiter des Chores, Georg Huber (1946-1966) und Christian Ebert (1966-1999). Vorausschauend hatte dieser 1999 die Leitung an den jüngeren und ebenso musikbegeisterten Klaus Thieme abgegeben.

Frau Schäfer bedankte sich im Namen des Kirchenvorstandes herzlich für das Mitwirken des Chores bei so vielen Gottesdiensten. Sie würdigte auch, dass die Bläserinnen und Bläser immer wieder festliche Anlässe der katholischen Kirchengemeinde sowie der Kommune musikalisch umrahmen.

Landesposaunenwart Frank Vogel, der auch in diesem Jahr wieder zu einem Weiterbildungswochenende nach Neckarsteinach gereist war,würdigte dann die musikalische Qualität und Bandbreite sowie die gute Nachwuchsarbeit der Gruppe. 

Dem Dank schloss sich ebenfalls Frau Janas vom kath.Kirchenchor an, in Anerkennung der vielen Jahre, in denen der Bläserchor als gelebte Ökumene die Fronleichnamsprozession musikalisch begleitete.

– Auszüge aus dem Artikel im Neckarsteinacher Mitteilungsblatt –


Konzertreise nach Grein an der Donau
29. Sept. – 03. Okt. 2006

Der Evangelische Bläserchor auf großer Fahrt nach Grein

(ep) Das ‚lange Wochenende’ vom 29.9. bis zum 3.10. ermöglichte es dem Bläserchor, zur Feier seines 60-jährigen Bestehens eine fünftägige Reise nach Grein zu unternehmen. Weit nach Mitternacht kamen die insgesamt 43 Reiseteilnehmer etwas übermüdet in Grein an. Dennoch kannte Chorleiter Klaus Thieme am nächsten Morgen kein Erbarmen: pünktlich um 9.00 Uhr fand in den neuen Räumen der Landesmusikschule in Grein eine Probe statt.

Die Wallfahrtskirche auf dem Pöstlingberg oberhalb der Stadt am anderen Donauufer war dann das erste Reiseziel am Mittag. Lohnenswert auch der Besuch im Märchenpark in unmittelbarer Nähe der Kirche sowie der Blick auf Linz.

Linz entpuppte sich dann als quirlige, von imposanten Bauten und prächtigen Fassaden geprägte Stadt; die Stadt von Anton Bruckner, Adalbert Stifter und der Ars Electronica; eine Stadt, in der man sich wohlfühlen konnte: beim frischen Stieglbräu im Klosterhof oder beim Shoppen in diversen Geschäften oder bei beidem! 

Der Sonntag stand ganz im Zeichen des Konzertes in der Greiner Pfarrkirche. Was keiner bei der Planung wissen konnte: am 1. Oktober wählten die Österreicher einen neuen Nationalrat. Es kam wie befürchtet: just zum Konzertbeginn um 17.00 Uhr war im Fernsehen die Erste Hochrechnung zu sehen. Der Besuch war dennoch zufriedenstellend, die Begrüßung und Betreuung durch Monsignore Berthold Müller freundlich, der Applaus herzlich, der Bläsernachwuchs wurde richtiggehend gefeiert – zufrieden stießen die Musiker/innen anschließend mit Greiner Freunden in der „Krone“ gegenüber auf einen gelungen Abend an. Eine Überraschung hatte sich Bürgermeister Rupert Lehner ausgedacht: er brachte eine extra angefertigte, übergroße Sacher-Torte mit, mit der er an die fünfzehnjährige Partnerschaft zwischen Grein und Neckarsteinach erinnerte.

Für den nächsten Tag hatten sich die Bläser auf den Besuch der Kirche im Stift Melk gefreut, gab es doch die Möglichkeit, nach einer Führung in einem ‚Zeitfenster’ von ca. 20 min. die einzigartige Akustik selbst zu testen. Die Vorfreude wurde nicht enttäuscht, es war ein kaum in Worte zu fassendes Erlebnis, den Klängen in dieser großartigen Barockkirche nachzulauschen.

Die Fahrt durch die Wachau führte die Reisegruppe, an Krembs vorbei, nach Langenlois, dem Tor zum Kamptal. Diese Weinbaugemeinde beherbergt außergewöhnlich engagierte Winzer. Drei nebeneinander liegende haben sich zusammengetan, ihre unterirdischen Keller geöffnet und so die Voraussetzung geschaffen, dass Besucher in die besondere Welt der im Löß eingegrabenen Keller eintauchen können. Dies aber nicht auf gewöhnlichem Weg, sondern mit einem Aufzug, hinein in einen riesigen Edelstahltank, in dessen Innern mit Wasserfontänen, Licht, Musik und Projektionen der Gärprozess des Weines anschaulich nachgestellt wird – auch dies ein Erlebnis der besonderen Art. LOISIUM nennt sich das ganze Projekt, in dessen an der Oberfläche sichtbaren Gebäude (selbst wieder ein architektonisch herausfordernder Bau) der Wein der Region präsentiert wird.

Der Bus aber brachte die ganze Truppe zur abendlichen Weinprobe in die „Buschenschanken“ des Weingut Hick nach Oberarnsdorf. Dort wurden die bekannten Wachauer Rebsorten (v.a. die Weißweine Grüner Veltliner, Chardonnay, Riesling) mit den besonderen Qualitätsstufen Steinfeder, Federspiel und  Smaragd ausgiebigst probiert.

Die Heimreise am Dienstag war nicht zu umgehen, und mit etwas Wehmut verließ der Bläserchor die Partnerstadt. 5 schöne, vom Regen ungetrübte Tage gingen zu Ende. Und nach einem Abstecher zur Walhalla bei Regensburg setzte dann auch prompt der Regen kurz vor Nürnberg ein und machte so deutlich, dass auch diese schöne, in großer Harmonie verbrachte Zeit sich ihrem Ende neigte.

– Auszüge aus dem Artikel im Neckarsteinacher Mitteilungsblatt –


Jubiläumskonzert am 08. Okt. in der ev. Kirche in Neckarsteinach

Sie machten sich selbst und dem Publikum ein fulminantes Jubiläumsgeschenk: das 60-jährige Bestehen des Evangelischen Bläserchors feierten die Musiker nach einer Konzertreise nach Grein/Donau mit einem Festkonzert in der heimischen spätgotischen Kirche in der Vierburgenstadt.

Die spätgotische Kirche eignet sich wegen ihrer guten Akustik hervorragend als Konzertsaal, und so konnten sich die 21 Bläserinnen und Bläser – darunter ein Drittel Jungbläser – in strahlender Tonfülle präsentieren, konzentriert und präzise geleitet vom Dirigenten Klaus Thieme, der seit sieben Jahren den Taktstock hält. Die evangelische Pfarrerin Marion Rink übernahm die Begrüßung und erinnerte an den ersten Dirigenten des Chores, Georg Huber, der 1946 den Mut hatte, mit teilweise verrosteten Instrumenten junge Menschen wieder an die Bläsermusik heranzuführen. 1966 übernahm Christian Ebert die Leitung , und in seiner 33jährigen Dirigententätigkeit gelang dem Posaunenchor eine musikalisch breit gefächerte Weiterentwicklung. Nicht nur bei der festlichen Begleitung der Gottesdienste sondern auch bei Serenadenkonzerten, Gastspielen außerhalb Neckarsteinachs und der Mitwirkung bei zahlreichen weltlichen Veranstaltungen glänzte der Bläserchor mit hoher Musikalität und überzeugendem technischen Können.

Und so war auch das Festkonzert jetzt von großer spielerischer Qualität und hohem musikalischen Anspruch getragen.

Klaus Thieme führte durch das Programm, das, wie er sagte, „vom Gegensatz“ lebte: hier hatte eine weltliche Liebeslieder-Suite von Orlando di Lasso genau so ihren Platz neben dem beeindruckenden Choral von F. Mendelsohn-Bartholdy „Mitten wir im Leben sind“ wie auch das von dem 13jährigen Mozart komponierte „Cum Sancto Spiritu“ aus der Dominicus-Messe neben den jazzigen Klängen von „On the sunny side of the street“ und dem „St. James Infirmary Blues“. Die fast noch kindlichen Jungbläser spielten mal zusammen mit dem großen Chor und mal solo und ernteten besonders mit ihrem Lieblingsstück „Pomp and Circumstances“ viel Applaus.

Ein besonderes musikalisches Ereignis war die deutsche Erstaufführung einer speziell für das Chorjubiläum vergebenen Auftragskomposition, einer äußerst anspruchsvollen Fantasie über „Nun freuet euch liebe Christeng´mein“; die Komponistin Andrea Csollany von der Musikhochschule Mannheim war anwesend und wurde vom Dirigenten vorgestellt.

Der unterhaltsame „Abschiedschoral Parita Al Valet“ von G. Druschetzky, zwei populäre Zugaben und das mit Begleitung des Chors gemeinsam gesungene Kirchenlied „Großer Gott, wir loben dich“ bildeten den beifallstarken Abschluss des glanzvollen und engagierten Festkonzerts. 

Elisabeth Hinz